Fellpflege für Hunde in Indien

01.05.2015

Gründerin von Wiesbadener Hundesalon und DOGS Award Gewinnerin realisiert Franchising nach Indien
Wer selbst schon einen soliden Kundenstamm hat, Hunde liebt und einen Teil seines Herzens an Indien verschenkt hat, verkauft sein Konzept dorthin. So jedenfalls hat es Kristine Schirmer gemacht, Inhaberin des Hundesalons „Gordon - der gepflegte Hund“. Seit die ehemalige Bankerin 2008 ihren Salon für natürliche Fellpflege in Wiesbaden eröffnete, hat sich dieser unter Hundehaltern einen Namen gemacht.

Dieses Erfolgs-Konzept beglückt auch indische Hunde. In der Stadt Pune eröffnete die Kristien Schirmer und die indische Tierärztin Dr. Lochana Baney im November 2011 einen Hundesalon, der dem Wiesbadener Salon bezüglich Pflegeprodukten, Kundenbetreuung und Einrichtung gleicht - Das Geschäft feiert nun sein 3-jähriges Jubiläum. Auch die Hundedecken und -halsbänder, die bei „Gordon“ verkauft werden, schickt Kristine Schirmer regelmäßig nach Pune, damit Lochana Baney sie in ihrem Salon gleichermaßen an den Hund bringen kann. Für einige der Hersteller ist dies der erste Schritt auf den indischen Markt, für den „Gordon“ alleinige Distributionsrechte erhielt.

Noch wichtiger als die Optik sind jedoch die Werte, die „Gordon“ zugrunde liegen. „Wir machen alles, was gesund für den Hund ist“, erklärt Kristine Schirmer und spricht von biologisch abbaubarem Shampoo, giftstofffreiem Spielzeug und artgerechter Fellpflege. Das Fell dürfe nur getrimmt, keinesfalls jedoch geschoren werden. Denn Lochana Baney weiß aus ihrer Erfahrung als Tierärztin unter welch schlimmen Hautkrankheiten Hunde leiden, denen das schützende Fell geschoren wird.

Das Branding „Gordon - der gepflegte Hund“ schmückt in Deutsch die Fassade in Pune.
Dr.Lochana Baney veranstaltet dazu regelmäßig Adoptionspartys in Kooperation mit dem Hundekrankenhaus Blue Cross Society in Pune. Dabei werden die zuvor von der Straße geretteten medizinisch versorgt und an wohlhabende Inder vermittelt.

Auch eine gründliche Fellpflege für ehemalige Straßenhunde leistet die Inderin als kostenlosen Service um die neuen Besitzer an diese Notwendigkeit heran zu führen. Zum 3-jährigen Jubiläum des Geschäftes flog Kristine Schirmer nach Indien um adoptierte Straßenhunde im Rahmen der Feierlichkeiten fachgerecht zu pflegen.

Seit Beginn an hat sich Kristine Schirmer dafür entschieden, ihre Einnahmen aus dem Franchisegeschäft im Land zu belassen und unterstützt hiermit die Blue Cross Society und Prayatna, eine Behindertenschule in Pune.

Regelmäßige Besuche dieser Einrichtung sind für Kristine Schirmer eine selbstverständliche Herzensangelegenheit. Zumal sie auch im deutschen Kundenkreis mit Veranstaltungen Spenden sammelt und aktuelle Berichte und Fotos hierzu in ihrem Geschäft in Wiesbaden bereit hält.

Wie gehen Inder eigentlich mit Hunden um, stellt man sich die Frage, wenn man einen Hundesalon in diesem Land eröffnen möchte. Kristine Schirmer hat im Rahmen ihres früheren Berufs als Bankerin für eine große deutsche Bank in Mumbai gelebt und gearbeitet. Ihre Tierliebe hat sie schon immer dazu bewogen, in fremden Ländern den Umgang von Mensch und Tier zu beobachten.

Besonders in Indien fiel ihr auf, dass die Straßenhunde weder unterernährt sind, noch im Straßenbild ängstlich und verhuscht wirken. Im Gegenteil war es auffällig, wir sehr das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier in Großstädten wir Mumbai und Pune fast schon harmonisch zu bezeichnen ist. Die Hunde sind – ebenso wie Kühe – im hektischen Straßenbild sehr gewandt im Umgang mit den Fahrzeugen. Ebenso achten auch die Verkehrsteilnehmer, trotz augenscheinlichem Chaos auf den Straßen, für Sorgsamkeit mit den Tieren um sie nicht anzufahren. Kristine Schirmer bereist das Land seit nunmehr 7 Jahren regelmäßig und hat noch keinen Unfall mit einem Hund erlebt.

Vielmehr hat sie erleben können, dass sich Bürger liebevoll mit Wasser und Essenresten um die Hunde kümmern. Sie hängen gerne bei den Menschen im Straßenbild ab und Obdachlose nehmen die Tiere abends gerne in Ihre Lager mit auf und schlafen mit ihnen Seite an Seite.

Haushunde gibt es nicht nur in der oberen Schicht. Eine breite Mittelschicht, die sich nach und nach in den Großstädten bildet, schafft sich Heimtiere von Züchtern oder durch Adoptionen von Straßenhunden an. Zuchthunde sind im Allgemeinen gleiche Rassen wie bei uns, vornehmlich englische Rassehunde. Zurückzuführen ist dies auf die englische Besatzung des Landes. Diese Hunde sieht man vereinzelt in den Straßen, meist mit Dogwalkern – immer an der Leine. Ansonsten leben die Tiere auf Anwesen, wo sie frei laufen dürfen oder werden am Strand in Mumbai oder am Rande der Galopprennbahn ausgeführt.

Die Heimtierbranche wächst in Indien zunehmend. Es entstehen immer mehr Shops, Schulen und Tagesstätten für Hunde. Kristine Schirmer hat diesen Trend schon sehr früh erkannt – damals, als sie noch als Bankerin in Indien unterwegs war, aber lange schon den Traum eines eigenen Hundesalons hegte.