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Fellpflege für den indischen Hund

Artikel vom 29. November 2011

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Wiesbadener Hundesalon realisiert Franchising nach Indien

Wiesbaden, 31.10.2011. Wer selbst schon einen soliden Kundenstamm hat, Hunde liebt und einen Teil seines Herzens an Indien verschenkt hat, verkauft sein Konzept dorthin. So jedenfalls hat es Kristine Schirmer gemacht, Inhaberin des Hundesalons „Gordon - der gepflegte Hund“. Seit die ehemalige Bankerin 2008 ihren Salon für natürliche Fellpflege in Wiesbaden eröffnete, hat sich dieser unter Hundehaltern einen Namen gemacht. Der kleine Eckladen lebt von Kristine Schirmers frischer Art, ihrer 120 Rassen umfassenden Fachkompetenz und ihrer Liebe zum treuen Vierbeiner.

Dieses Erfolgs-Konzept wird in Zukunft auch indische Hunde beglücken. Mit Hilfe von Peter Deubet von der Deutsch-Indischen Handelskammer fanden Kristine Schirmer und die indische Tierärztin Lochana Baney zusammen und setzten die waghalsige Idee eines Franchise-Projektes in die Tat um.

In der Stadt Pune wird die Inderin am 26. November 2011 einen Hundesalon eröffnen, der dem Wiesbadener Salon bezüglich Pflegeprodukten, Kundenbetreuung und Einrichtung gleicht. Hierfür sorgte die Werbeagentur Pinx, die für das Erscheinungsbild verantwortlich ist. Auch die Hundedecken und -halsbänder, die bei „Gordon“ verkauft werden, schickt Kristine Schirmer regelmäßig nach Pune, damit Lochana Baney sie in ihrem Salon gleichermaßen an den Hund bringen kann. Für einige der Hersteller ist dies der erste Schritt auf den indischen Markt, für den „Gordon“ alleinige Distributionsrechte erhielt.

Noch wichtiger als die Optik sind jedoch die Werte, die „Gordon“ zugrunde liegen. „Wir machen alles, was gesund für den Hund ist“, erklärt Kristine Schirmer und spricht von biologisch abbaubarem Shampoo, giftstofffreiem Spielzeug und artgerechter Fellpflege. Das Fell dürfe nur getrimmt, keinesfalls jedoch geschoren werden. Denn Lochana Baney weiß aus ihrer Erfahrung als Tierärztin unter welch schlimmen Hautkrankheiten Hunde leiden, denen das schützende Fell geschoren wird.

Kürzlich war die Inderin in Wiesbaden, um die Atmosphäre, die Hundepflege und das besondere Kundenverhältnis bei „Gordon“ hautnah mitzuerleben. Ergänzend zu ihrem Veterinärfachwissen brachte Kristine Schirmer ihr in einem sechswöchigen Training die Kunst des Hundetrimmens und die Theorie der Rassestandards näher. Zusätzlich erhielt Lochana Baney ein Management- und Persönlichkeitscoaching von TSB Thomas Schirmer Beratung.

Während dieser Zeit konnten die beiden 46-jährigen Frauen eine richtig freundschaftliche Beziehung aufbauen. „Ich bin wirklich glücklich darüber, so ein rundes Konzept gekauft zu haben“, sagt Lochana Baney, „man merkt, wie gerne Kristine ihre Arbeit macht und wie wohl sich Hunde und Halter dabei fühlen.“

Den Business-Plan für den Hundesalon in Pune hat Kristine Schirmer basierend auf ihrem eigenen entwickelt und mit Lochana Baney an indische Bedingungen angepasst. Beispielsweise gehören eine fast ganzjährig betriebene Klimaanlage und ein Notstromaggregat dort zum Standardequipment. Auch mussten sie bedenken, dass der indische Hund aufgrund der staubigen Straßen häufiger gewaschen werden muss als der deutsche.

In rechtlichen Fragen wurden die Frauen von Monaz Desai von der Deutsch-Indischen Handelskammer unterstützt. Nicht oft wagen einfache Gewerbetreibende den Sprung nach Indien, sodass auch die Handelskammer vor neuen Fragen stand. Doch jede steuerrechtliche Hürde spornte Kristine Schirmer noch weiter an. „Je schwieriger es wurde, desto interessanter wurde es auch“, erzählt sie begeistert. Der eigentliche Härtetest sei ein interkultureller gewesen. Oft musste Kristine Schirmer sich in Geduld üben und an die indische Gangart anpassen.

Nachdem ein Jahr lang Business-Plan und Vertrag ausgearbeitet wurden, können sich die Frauen nun auf die Eröffnung des Salons freuen. Zur Feier des Tages wird es Wein aus dem Rheingau geben und auch in Zukunft soll die Herkunft erkennbar bleiben. Das Branding „Gordon - der gepflegte Hund“ wird in Deutsch die Fassade in Pune schmücken, ergänzt durch den Firmennamen „Just ’FUR’ Dogs“. Eine deutsche Assistentin wird das Bild abrunden.

Während der fünfjährigen Vertragslaufzeit soll via E-Mail eine enge Geschäftsbeziehung bestehen. Zudem fliegt Kristine Schirmer zweimal jährlich nach Indien und arbeitet dort im Salon mit. Sie möchte Lochana Baney ein gutes Gefühl vermitteln, damit die Kooperation auch nach Vertragsende auf freundschaftlicher Basis weiterlaufen kann.

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