Nicole Nek, Tierheilpraktikerin in Wiesbaden gibt Auskunft über Parasiten bei Hunden

22.01.2015

Nicole Nek ist Tierheilpraktikerin in Wiesbaden und gibt hier für die Kunden und Leser von Gordon in Wiesbaden einen ausführlichen Bericht über Parasiten bei Hunden.

Parasiten, Risiken und Schutz

Einleitung

Die nachfolgenden Ausführungen sollen einen Überblick über die verschiedenen Parasiten, Wirkstoffe und deren Nebenwirkungen/Risiken geben. Bei Erstellung dieser
Zusammenfassung dienten ausschliesslich Fachliteratur und Studien als Quellen. Alle
Erkenntnisse können ohne weiteres auf den Menschen übertragen werden.

Hunde, Katzen & Parasiten

Bei Hunden und Katzen klagen Tierhalter über einen Anstieg von Zecken und Milben
innerhalb der letzten Jahre. Die Ursachen für diesen Anstieg sind vielschichtig. Durch neue Hobbies wie z. B. Geocaching, Mountainbiking usw. halten Mensch und Tier sich im
klassischen Jagdrevier der Zecken auf und schleppen diese entsprechend in den eigenen
Lebensraum ein. Zudem können Parasiten Resistenzen gegenüber Insektiziden ausbilden.
Eine Komponente wird jedoch vollkommen unterschätzt. Zecken und Milben sind aktive
Jäger und legen eine Wegstrecke von ca. 40 cm / Min (Zecke). zurück. Beobachtungen
haben ergeben, daß eine Zecke über ihre Sinnesorgane den potenziellen Wirt auf bis zu 4
Meter wahrnimmt. Verbringt ein Wirt eine Zeit von ca. 10 Minuten an einer Stelle, so ist er in einem Umkreis von 4 Metern potenziell gefährdet.
Auch hier werden Milben, die inzwischen ganzjährig aktiv sind, oftmals sehr spät oder gar
nicht erkannt. Früher konnte man die Herbstgrasmilben ab Spätsommer/Herbst registrieren, woher sich auch der Name ableitet. Zwischenzeitlich erhärtet sich der Verdacht, daß Grasmilben bereits ab März aktiv sind. Im Gegensatz zur Herbstgrasmilbe sind sie jedoch nicht als die bekannten „orangenen Pünktchen“ zu erkennen, sondern gar nicht sichtbar dafür aber umso spürbarer. Dann ist auch hier Schubbern/Fellverlust und chronisches Lecken an den Pfoten die Folge.
Ein weiteres Indiz für Milbenbefall können gerötete Hautzwischenräume an den Pfoten sein. Dort und insbesondere am Innenohr hält sich die Herbstgrasmilbe bevorzugt auf.

Menschen & Parasiten

Der Mensch hat in den letzten Jahrzehnten seine Lebens- und Reisegewohnheiten
verändert. Der Import von exotischen Insekten, gegen die es in unseren Breiten keine
natürlichen Feinde gibt, hat durch den wachsenden Flugverkehr und die Einfuhr von
exotischen Pflanzen, Früchten und Tieren auf dem Seeweg stetig zugenommen. Oftmals
kann schon eine Pflanze mit einer Generation von Insekteneiern eingeführt werden. Treffen
Diese dann auf optimale Lebensbedingungen, steht der Verbreitung nichts mehr im Wege.

Parasiten & Krankheiten, Sekundärinfektionen

Parasiten tragen für eine Vielzahl von Erkrankungen die Verantwortung. Bei Interesse
googlen Sie einfach mal den Parasit und die entsprechenden Krankheiten:

Parasitenarten:   Milben Spinnentier, 50 TSD Arten, < 1mm
Bevorzugte Stellen:  Mähne, Pfoten, Ohren
Krankheiten: Hausstauballergien, Asthma, Krätze, Räude, Fleckfieber, Tierseuchen, FSME, Borreliose

Parasitenart: Zecken, Größte Milbenart, 900 Arten, > 1 mm
Bevorzugte Stellen: Feuchte und dünne Hautpartien
Krankheiten: Borreliose, FSME, Babesiose, Ehrlichiose, Rickettsiosen, Neoehrlichiose, Hundemalaria

Parasitenart: Flöhe, Insekt, < 4 mm, Blutsauger,
Bevorzugte Stellen: feuchte Körperstellen
Krankheiten: Aus der Vergangenheit Pest, Schweinepest, Kinderlähmung, Allergien

Viele Parasiten spritzen blutgerinnende und betäubende Proteine in die Einstichstelle ein.
Säugetiere reagieren allergisch auf diese Proteine und starker Juckreiz bis hin zu Ekzemen durch Schubbern sind die Folge. Die kurz nach dem Stich entstandenen Quaddeln werden durch das körpereigene Histamin verursacht. Durch die offenen Hautstellen können Sekundärinfektionen entstehen.

Landwirtschaft, Resistenzen & Pestizide

Bei dem Einsatz von Insektiziden oder Antibiotika gibt es immer eine kleine Anzahl von
Insekten oder Bakterien die aufgrund ihrer Beschaffenheit die eingesetzten Mittel überleben. Die neue Population ist im Durchschnitt resistenter als die Alte, da die Schwachen durch Insektizide oder Antibiotika ausselektiert wurden. Die Starken überleben und ihre Resistenz wird von Generation zu Generation stärker. Man beachte, daß Insekten sich innerhalb eines Jahres mehrfach fortpflanzen können. Insofern kann eine Population bereits in wenigen Wochen resistent werden.
In Deutschland werden ca. 40 TSD Tonnen Pestizide bei einem Gesamtumsatz von 1,3 Mrd Euro durch die Landwirtschaft verspritzt. Pestizide unterscheiden nicht zwischen Schädling und Nützling (z. B. Bienen und Neonicotinoide). Der Nützling der sich von den
unerwünschten Parasiten ernährt, wird ebenfalls getötet. Daher kann es nach dem
Absterben der Organismen zu einer verstärkten Wiederansiedlung der Schädlinge in
höherem Ausmaß kommen. Dies wiederum führt zu einem höheren Bedarf an Pestiziden
usw. In letzter Konsequenz nehmen wir die Pestizide dann auch mit der Nahrung auf.

Produkte gegen Parasiten

Hierbei müssen grundsätzlich Wirkstoffe und Hilfs-/Zusatzstoffe unterschieden werden. Der Wirkstoff ist das eigentliche Mittel gegen die Parasiten. Zusatzstoffe können Konservierungs- und Stabilisierungsmittel, künstliche Duft- und Farbstoffe sein.
Spot on Produkte können die Nervengifte Permethrine oder Pyrethroide enthalten, werden
auf die Haut aufgetragen und wirken systemisch, d. h. sie gelangen in den Organismus. Als Hilfsstoffe dienen z. B. E320, E321 (künstliche Antioxidantien): Diese reichern sich im
Fettgewebe an, können Kontaktallergien auslösen, beeinflussen die Blutgerinnung,
Schildrüsenparameter und Stoffwechsel. Die karzinogene Wirkung wird kontrovers diskutiert.
In den USA werden diese synthetisierten Wirkstoffe als eine der Ursachen für die Parkinson Krankheit und Chemikalienüberempfindlichkeit verantwortlich gemacht. Werden
Permethrine/Pyrethroide eingeatmet, kann dies zu Erbrechen, Übelkeit, Schwindel und bei
regelmäßigen Kontakt zu schweren Krankheitsbildern führen. Gifte unterscheiden nicht
zwischen Parasit, Mensch und Tier.

Pyrethroide sind von den natürlichen Pyrethrinen der Chrysanthemen abgeleitet und 400 x
giftiger. Die Natürlichen zerfallen wie viele echte natürliche Produkte durch die Einwirkung
von Sonnenlicht. Sythetisierte Produkte können erst nach Jahren abgebaut werden und
reichern sich daher im Fettgewebe, Leber und Nieren ab. In diversen Studien wurden auch
Ablagerungen im menschlichen Gehirn nachgewiesen. Vollkommen vernachlässigt wird die Gefahr durch das kontinuirliche Einatmen dieser Wirkstoffe. Tiere geben die Wirkstoffe über Hautschuppen an die Umwelt/Wohnraum ab. Die mikroskopisch kleinen Schuppen werden analog zu Hausstaub aufgewirbelt und damit eingeatmet. Das Streicheln als solches ist somit nur das kleinere Übel. Besonders gefährdet sind Kleinkinder da sie sich beim Spielen bevorzugt auf dem Boden aufhalten. Bedauerlicherweise sind sich viele Tierärzte nicht bewusst darüber, daß sie sich bei täglicher Anwendung (trotz Handschuhen) selbst gefährden. Ein Umdenken findet in diesem Berufsstand aber bereits statt.

Zeckenhalsbänder setzen in der Regel die gleichen Gifte frei. Spot on Produkte für Hunde sind für Katzen meistens tödlich.

Knoblauch soll über den Geruch Parasiten fernhalten, gehört allerdings nicht zum natürlichen Speiseplan des Tieres und führt in vielen Fällen zu Durchfall, in sehr hohen Konzentrationen zu weiteren Krankheiten.
Teebaum-, Neem-, Margose-, Zedernöl und andere Wirkstoffe werden meist in sehr hohen
Konzentrationen eingesetzt und können zu Verätzungen bei Pferden, Hunden und
Vergiftungen bei Katzen führen (siehe Haut).

Wie bei allen Gemischen gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Eine Prise Salz in der
Suppe ist wohlschmeckend, in sehr hoher Dosierung ruiniert es das Gericht und führt zu
Übelkeit, Bluthochdruck oder Nierenschädigung.

Parasitenschutz & Haut

Die Haut stellt bei Säugetieren und Menschen das größte Organ. Wir geben ein Vermögen
für Kosmetika aus um unsere Haut zu schützen und pflegen indem wir
feuchtigkeitsspendende Cremes auftragen. Durch Umwelteinflüsse bzw.
Umweltverschmutzung wird unsere Haut kontinuirlich ausgetrocknet bzw. gereizt. Auch der PH Wert kann sich verschieben. Die natürliche Hautschutzbarriere wird zerstört und in
schlimmeren Fällen kommt es zu allergischen Reaktionen und chronischen Hautkrankheiten.
In dem Denken das wir unseren Tieren etwas Gutes tun, setzen wir sie Präparaten aus diedas Fell bzw. die Haut des Tieres austrocknen können. Der Haut werden somit anhaltend Fett und Feuchtigkeit entzogen und sie zieht sich pergamentartig zusammen. Erhält sie dann nicht ausrechend Schutz und Pflege, kann sie sich vermehrt schuppen, rissig werden und sich entzünden. Der Teufelskreislauf hat begonnen.
Die Schuppen bilden die Nahrungsgrundlage für viele Parasiten wie Milben. Bei rissiger Haut haben stechende Mücken leichte Beute. Werden dann zur Behandlung von Ekzemen
Cortisonhaltige Präparate aufgetragen, kann die Haut sich noch weiter verdünnen. Die
oberste Hautschicht kann ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr nachkommen. Nach Heilung des Ekzems kommen die Präparate wieder zum Einsatz und die Haut wird nochmals dünner und anfälliger, es folgt widerum Cortison usw. Zudem kann eine strapazierte Haut leichter von Pilzen und Bakterien befallen werden.

Testmöglichkeiten von natürlichen Präparaten

Bei Unsicherheit bietet sich ein Pflanzentest an. Sprühen Sie etwas von dem natürlichen
Mittel unter Einwirkung von Sonnenlicht (Sonnenlicht wirkt hier als Katalysator bzw.
Reaktionsbeschleuniger) auf ein helles Pflanzenblatt. Pflanzenblätter reagieren sehr schnell,verfärben sich dunkelbraun, rollen sich ein, sterben ab und lösen sich im Härtefall vomStengel ab. Auf Ihrer Haut würden sich Quaddeln, Rötungen und Juckreiz bilden. Dann ist es an Zeit über diese Produkte nachzudenken denn der oben beschriebene Teufelkreis könnte beginnen. Bei Nervengiften ist keine sichtbare Reaktion sichtbar.
Auf natürlichen Wege trocknet die Haut durch nachfolgende Einflüsse aus: Sonne, Staub,
Wind, Kälte, Hormonschwankungen, Schilddrüsenunterfunktion, Wasser, Schwitzen, zu
geringe Wasseraufnahme, Stress, Krankheiten, Alter.

Wissenswertes bei der Produktauswahl

- Achten Sie auf die Inhaltsstoffe, schauen Sie ruhig mal im Internet nach ob die Inhaltsstoffe die Haut austrocknen, brennbar sind oder fragen Sie einen Biologen.

- Seien Sie besonders mißtrauisch wenn Sie nach Anwendung eines Produktes Ihr Tier
mehrere Tage nicht berühren dürfen und unbeteiligte Lebewesen wie z. B. Fische vergiftet
werden können (wenn Ihr Hund in einen Teich springt). Es gilt je konzentrierter der
Wirkstoff – desto giftiger, wie z. B. durch Extraktion.

- Achten Sie auf zu hohe Konzentrationen an natürlichen Wirkstoffen (>10%), hier können
Allergien oder das Vergiften unbeteiligter Lebewesen die Folge sein. Oft ist Geruchsbelästigung ein Indikator für eine hohe Konzentration.

- Lassen Sie sich nicht durch Etikettenschwindel verwirren. Wenn bio draufsteht, bedeutet
das nicht das Bioinhalt enthalten ist. In dem Fall kann es sich auch um die reine
Funktionsweise handeln. Gerüche wirken z. B. biologisch, der Inhalt kann alles andere
sein.

- Machen Sie den Pflanzentest indem Sie etwas Flüssigkeit auf ein helles Blatt geben.
Beobachten Sie die Folgen. Bei zahlreichen Produkten kommt es zu Hautausschlägen,
roten Punkten, Quaddelbildung und/oder starken Juckreiz. Auch dies kann schon zu
Kratzen/Schubbern führen. Ein Tier kann nicht sprechen oder auf seine Probleme
aufmerksam machen. Stellen Sie sich einfach den umgekehrten Fall vor.

- Die in der Natur vorkommenden Wirkstoffe sind in der natürlichen Konzentration relativ
unbedenklich und zerfallen sehr schnell. Synthetische Wirkstoffe werden i. d. R. von
natürlichen Rohstoffen chemisch abgeleitet und in Massen künstlich hergestellt. Wie z. B.
Kunststoff haben diese chemischen Produkte eine sehr hohe Halbwertszeit (<30 Jahre).

- Achten Sie unbedingt auf Nebeninhalte wie z. B. Konservierungs- und Duftstoffe. Auch die Emulgatoren spielen eine Rolle. Viele Nebeninhalte können Allergien auslösen.

- Ätherische Öle finden häufig Anwendung in „natürlichen“ Produkten. Zwar sagt man ihnen eine gewisse Wirkung nach, meist sind sie jedoch in hohen Konzentrationen vermischt. Auch besteht die Gefahr von allergischen Reaktion bis hin zu Verätzungen bei falscher Anwendung. Grundsätzlich bilden ätherische Öle in vielen Produkten die Grundlage wie z.B. in Parfums und Kosmetik. Eingesetzt werden sie jedoch auch in Aromatherapien, Duftkerzen und Erkältungstherapien. Auch hier gilt: Weniger ist mehr.

- In geringen Dosierungen haben ätherische Öle einen hohen Nutzen, steigt jedoch die
Konzentration, kann sich der Nutzen auch umkehren. Es verhält sich wie beim Kochen.
Etwas Gewürze in der Suppe munden hervorragend. Eine Überwürzung kann die
aufwändige Komposition ruinieren. Achten Sie insbesondere bei diesen Ölen auf die
Herkunft. Öle aus kbA (kontrolliert biologischen Anbau sind frei von Pestiziden und sehr
kostspielig. Bedauerlicherweise werden in vielen Produkten Pestizid verseuchte Öle (z. B.
Kokosöl und Palmöl) aus dem Massenanbau / häufig aus der dritten Welt verwendet (dort
spielt der Umweltschutz leider keine Rolle). Auch hier können allergieauslösende und/oder
giftige Bestandteile (Pyrethroide oder Stoffe die in Europa teilweise bereits verboten sind)
enthalten sein.

- Paraffine, Erdöl & synthetischer Alkohol
Alle Präparate die diese Inhaltsstoffe enthalten, können die Haut entfetten und damit
austrocknen. Z. B. Isopropylalkohol und Methanol. Grundsätzlich gilt es alle Inhaltsstoffe zu
hinterfragen, welche schon beim Aussprechen Probleme bereiten (Isopropyl--Dthiogalactopyranosid).
Synthetische Alkohole finden häufig auch in der Industrie als
Reinigungsmittel für stark verschmutzte bzw. verölte Maschinen und Teile Verwendung.

- Sonstige Inhaltsstoffe, Emulgatoren, Tenside
Auch Emulgatoren bzw. Lösungsvermittler spielen eine Rolle bezüglich Haut und
Ernährung. Emulgatoren kommen in fast allen Produkten vor bei denen unterschiedliche
Stoffe zu einem Endprodukt verbunden werden sollen (z. B. Öl und Wasser). Erkennbar
sind sie an ihren Bezeichnungen: Emulgator, Tensid, Lecithin, Mono- und Diglycerid,
Glycerin. Glycerin bekannt aus Lippenfettstiften, die der Haut vorgaukeln das sie gefettet
ist. Stattdessen bindet Glycerin die Feuchtigkeit und enthält diese der Haut vor. Die Folge
ist, das die Lippen kontinuierlich nachgefettet werden müssen – und das vollkommen
wirkungslos.

Produktetiketten und Begriffsdefinitionen

Natürliche Basis: Die Basis ist dann natürlichen Ursprungs (pflanzlich). Der Wirkstoff wird
aber durch Extraktion derart konzentriert und verändert, daß er um ein vielfaches giftiger und länger vorhanden ist.
Dermatologisch getestet: Oftmals wird dieser Slogan auf Etiketten verwendet, aber welches Ergebnis bei dem Test herausgekommen ist (mangelhaft – sehr gut), wird nicht deklariert.
Biologischer Schutz: Der Schutz bezieht sich rein auf die Funktions- und Wirkungsweise,
nicht jedoch auf den Inhalt.
Angabe der Inhaltsstoffe: Mit 20% Wirkstoff spricht bereits für eine zu hohe Konzentration.
Viel hilft viel – kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen.
Viele chemische Inhhaltsstoffe können in Verbindung mit Sauerstoff und Feuer entzündlich
und auch explosiv reagieren.
Die EU schreibt bei bestimmten Inhaltsstoffen eine sogenannte Gefahrensymbol-
Kennzeichnungspflicht vor. Flamme für brennbar, X für reizend oder Gesundheitsschädlich, Reagenzglas mit Hand für Ätzend, liegender Fisch für Umweltgefährlich, Totenkopf für giftig.
Sollten sich diese Symbole auf den Etiketten befinden, können bereits hautschädliche
Inhaltsstoffe wie z. B. Isopropanol enthalten sein. Auch hier sollte genauer geschaut werden.
Hier kann es zu bewussten Irreführungen seitens der Etikettierung kommen. Vorne „Natürlich und hinten „Ätzend, Brennbar usw.“

Warum ein Wirkstoff eine Saison wirkt und in der nächsten nicht mehr
Im Kapitel Haut wurde hinreichend beschrieben welche Wirkungen bestimmte Wirk- und
Nebenstoffe auf die Stabilität der Haut haben. Zudem bilden die Überlebenden Insekten
durch Veränderung ihrer Antikörper und Proteine sogenannte Resistenzen. Ihnen kann das
Mittel in den Folgegenerationen nichts mehr anhaben. Die Überlebensfähigkeit der einzelnen Arten spricht für deren Anpassungsfähigkeit. In Kombination mit der Landwirtschaft werden Unmengen an Pestiziden verspritzt und dennoch kann es zu Parasitenplagen kommen.

Eigenkreationen Parasitenschutz

Auch hier macht die Dosis das Gift. Aus der Not heraus mischen Tierhalter Eigenkreationen welche einen gewissen Schutz aufbauen können. Unwissenheit kann hier zu Folgeschäden und Krankheiten führen. Besonders kontraproduktiv ist der Einsatz von 100%-igen Mitteln gleich welcher Herkunft (z. B. reines Kokosöl, Knoblauch). Naturprodukte aus nicht kontrolliert biologischen Anbau können eine Vielzahl von Pestiziden und Nebenstoffen enthalten. Ohne medizinische oder biologische Kenntnisse ist von Eigenkreationen grundsätzlich abzuraten. Im schlimmsten Fall kann der natürliche PH Wert und natürliche Schutzmantel der Haut des Tieres in Mitleidenschaft gezogen werden. Dauerhafte Verätzungen und Wunden durch Schubbern sind dann die unangenehmen Folgen.
Bei dem dauerhaften Einsatz von Ölen/Fetten kann es zu einer Reduktion der körpereigenen Hautfettproduktion kommen. Dies kann unter Umständen zu einer besonders trockenen Haut im Winter führen. Die Haut wird zusätzlich beansprucht und kann im nachfolgenden Sommer bereits sehr spröde sein.

Ernährung

Auch die Ernährung kann bei der Intensität des Parasitenbefalls eine Rolle spielen.
Bedauerlicherweise können unreine Rohstoffe das Futter kontaminieren und damit das
Immunsystem schwächen.
Verschiedene Faktoren können einen Organismus belasten. Was die Entgiftungs- und
Ausscheidungsorgane wie z. B. Leber und Nieren nicht mehr schaffen, geht mit über die
Haut raus. Auch dies kann für Parasiten sehr attraktiv sein.

Wir danken Nicole Nek für diese Asuführungen.