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Norfolk und Norwich Terrier trimmen
Artikel vom 14. April 2015
Norwich Terrier und Norfolk Terrier waren bis Mitte des 20. Jahrhunderts eine gemeinsame Rasse. Beide kommen aus der englischen Grafschaft Norfolk, die Hauptstadt Norwich ist bei dieser Rasse namensgebend. Kleine Terrier wurden seit langem zur Bekämpfung von Ratten und Mäusen gezüchtet. Beide sollen laut Standard eine liebenswürdige Veranlagung haben und nicht streitsüchtig sein. Beide Terrier sind die einzige Terrierrasse, bei der dies vom Rassestandard gefordert wird.
Der Norwich Terrier ist ein kleiner (bis 26 cm), kurzbeiniger, schneidiger Hund, kompakt und kräftig, mit kurzem Rücken, aktiv, von robuster körperlicher Konstitution. Die Fellfarbe ist in allen Schattierungen von rot, weizenfarben, schwarz mit loh oder grizzle. Wie beim Norfolk Terrier ist das Haar hart, drahtig und gerade, dicht am Körper anliegend mit dickem Unterhaar. Rassekennzeichnend sind die aufgerichteten Ohren, weit voneinander auf dem Vordererkopf angesetzt, mittelgroß und spitz. Beim Norfolk sind die Ohren V-förmig und mittelgroß. Nach vorne fallend und gut an den Wangen anliegend, geben sie ihm ein sympathisches Aussehen.
Beide Rassen müssen getrimmt werden. Das Wort Trimmen wird für viele Fellpflegemethoden genutzt. Wir, im Hundesalon Gordon- Der gepflegte Hund in Wiesbaden, bezeichnen mit dem Trimmen, das Zupfen, oder im Englischen, das Handstripping. Eine natürliche Fellpflegemethode für alle trimmbaren Terrier, Schnauzer, Rauhhaardackel, Drahthaarhunde und alle trimmbaren Mischlinge.
Trimmfell ist ein so genannter Rolling Coat. Dieses Fell besteht aus zwei Deckschichten, dem Haupt- und Nebenhaar und einer Unterwollschicht. Das Haupthaar wird in der Telogenphase entnommen (“getrimmt”, per Hand oder mit einem Trimmmesser).
Man nennt den Haarbalg zu diesem Zeitpunkt völlig atrophisch: das Haar ist nach oben verschoben und eine neue Haarmatrix beginnt sich zu bilden.
Deshalb tut das Trimmen auch nicht weh, da das zuletzt nur noch locker in der Haut sitzenden Telogenhaar hauptsächlich durch mechanische Einflüsse (Eigenschrubbern oder Trimmen) einfach entnommen werden kann.
Deshalb bezeichnen wir unsere Fellpflege auch natürliche Fellpflege. Je nach Anlage des Fells ist ein Trimmen alle 8–12 Wochen empfehlenswert. Teiltrimmen macht hierbei keinen Sinn, da man sonst keine gleichmäßige Decke erhält, sondern im Zweifel eine löchrige, nicht schützende Fellschicht ensteht.
Ein Abscheren dieser Fellart hätte fatale Folgen: Die Haarmatrix würde keinen Impuls bekommen, ein neues Haar zu bilden und verkümmert, wenn das Haar nicht entnommen wird. Abgeschorenes Fell kann nicht mehr herausfallen und verstopft die Haarwurzel, die ihre Produktion einstellt. Das dreischichtige Fell wird nach kurzer Zeit einschichtig, fein und seidig und schützt die Hundehaut bei diesen Rassen nicht mehr. Die Farben verlieren sich auch sofort. Dieser Vorgang – auch einmalig – ist nur in seltenen Fällen wieder rückgängig zu machen.