Spiegel: Straßenhunde in Indien

01.06.2015

Straßenhund in Mumbai
Straßenhund in Mumbai, © Kristine Schirmer

Der Spiegel hat einen interessanten Artikel über Tierfreunde in Indien und deren Kritiker veröffentlicht: Autorin Ulrike Putz “Auf Indiens Straßen tobt ein erbitterter Streit: Hundeliebhaber füttern herrenlose Hunde – inzwischen stromern dort 25 Millionen herum. Wie gefährlich sind die Tiere?”

Als Tierfreund und Hundeliebhaberin beindruckt mich immer der Satz von Mahatma Gandhi: “Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln. Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto grösser ist sein Anrecht auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit.”

Der Spiegel: “Laut Artikel 51A(g) der indischen Verfassung ist es die Aufgabe jedes Bürgers, die Umwelt zu schützen und Mitgefühl für jedes Lebewesen zu zeigen. Nach indischem Recht ist es illegal, Straßenhunde von ihren Lagerplätzen zu vertreiben – auch wenn die vor der eigenen Haustür sind”.

Ich habe bei meinen zahlreichen Besuchen in Indien in den vergangenen 8 Jahren, auch in der Zeit, als ich in Mumbai lebte, genau dieses Bild im Umgang mit Straßenhunden erleben dürfen. Viele Menschen stellen Hunden Essen und Wasser auf die Straße, Straßenhunde liegen nachts bei den Obdachlosen und werden nicht vertrieben. Die Hunde sind zwar meist sehr schmutzig, aber durchaus wohlgenährt. Ich kann aus meiner eigenen Erfahrung sprechen, dass mich in Mumbai, Goa und Pune noch nie eine Hund angefallen, oder gar gebissen hat.

Meine Kollegin Dr. Lochana Baney ist Tierärztin und führt Gordon in Indien. Sie hat sich schon immer für Straßenhunde eingesetzt, diese aufgelesen, medizinisch versorgt und im Tierkrankenhaus Blus Cross Society aufgepeppelt um sie später an Inder zu vermitteln. Sie unterstützt bei der Aufklärung reicher Familien, sich für diese Tiere zu entscheiden, anstatt zu einem Züchter zu gehen.

Mit der Gründung von Gordon in Pune Indien, bin ich glücklich, hier auch einen kleinen Beitrag zur Rettung von Straßenhunden zu leisten. Meine Einnahmen spende ich zu 100 % an Blue Cross und an eine Behindertenschule Prayatna in Pune.

Bei meinen zahleichen Besuchen im Hundesalon Gordon Pune haben wir immer Menschen mit adoptierten Straßenhunden eingeladen und diese umsonst gepflegt. Die Besitzer sind glücklich mit ihren Hunden “mit Geschichte” und entsprechen nicht nur ihren Gesetzen, sondern folgen ihrem Herzen.

Mein Vater lebt in Spanien und ist dort auch mit seiner Frau im Tierschutz aktiv tätig. Ich würde fast behaupten, dass der Umgang mit Straßenhunden dort weitaus unfreundlicher ist.