Gordon

Der Fellpflegeratgeber

Fell ist ein Naturtalent. Es schützt den Hund vor Nässe, Kälte, Hitze und Verletzungen. Wer das Fell seines Hundes regelmäßig richtig pflegt, hilft ihm, diese Funktionen verlässlich zu erfüllen. Und: Er unterstützt die Gesunderhaltung der Haut, damit diese dauerhaft ihrer wichtigen Aufgabe nachkommen kann, ein widerstandsfähiges und glänzendes Fell wachsen zu lassen.

Das Hundefell – perfekt geschichtet und geschützt – mit Haut und Haar

Funktionen der Hundehaut
Die Haut des Hundes ist die Grenze zwischen seinem Organismus und der Umwelt. Sie schützt den Körper des Hundes davor, dass Viren, Bakterien, Pilze oder andere schädliche Substanzen in den Organismus eindringen, die allergische oder infektiöse Reaktionen des Körpers hervorrufen können.

Neben dieser wichtigen Barrierefunktion, fungiert die Haut auch als Austauschorgan. Über sie werden beispielsweise Sexualhormone an die Umwelt abgegeben, aber auch Medikamente und Giftstoffe, die in den Körper gelangt sind, treten teilweise durch die Haut wieder aus.

Zusätzlich gehört es zu den Aufgaben der Haut, den zyklischen Fellwechsel und die optimale Talgproduktion zu steuern. Der Talg ist essentiell wichtig für ein gesundes Hautmilieu.

Funktionen des Hundefells
Das Fell schützt den Hund vor Kälte und den UV-Strahlen der Sonne, denn auch ein Hund kann Sonnenbrand bekommen. Daher tut man seinem Hund keinen Gefallen, wenn man ihn im Sommer scheren lässt, denn dabei werden vor allem die Grannenhaare gekürzt. Sie schützen die Haut außerdem vor Verletzungen, wenn der Hund zum Beispiel durchs Unterholz stromert.

Neben diesen Schutzfunktionen, stellt das Fell auch ein wirksames Mittel dar, mit dem der Hund seiner Stimmung Ausdruck verleiht oder mit anderen Vierbeinern kommuniziert. Droht er beispielsweise, dann sträubt er seine Nackenhaare mit Hilfe von winzigen Muskeln an der Haarwurzelscheide.

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Fell schützt auch beim Spiel

Felltypen

Welcher Typ ist Ihrer? 
Bei Hunden haben Evolution und Züchtungen im Verlauf der Zeit eine Vielzahl an Fellvarianten entwickelt. Den grundsätzlichen Aufbau aus einem weicheren, kürzeren Unterfell (Wollhaaren) und dem längeren, festeren Deckhaar (Grannenhaare) teilen sich jedoch die meisten.

Über kurz oder lang
Bei einem kurzhaarigen Hund misst die Länge der Fellhaare höchstens 4 cm, wobei die Haare glatt, steif und relativ hart sind, wie z.B. beim stockhaarigen Deutschen Schäferhund. Hunde mit mittellangem Fell haben eine Haarlänge von 4 cm bis 7 cm. Als langhaarig gelten Hunde, deren Haare länger als 7 cm sind. Dabei kann das Fell fein und seidig sein, wie es beim Irischen Setter typisch ist, lockig wie beim Havaneser, wollig wie beim Spitz oder zu Kordeln geformt wie beim Komondor.

Oft sind die Haare nicht am ganzen Hundekörper gleich lang. Manche Hunde haben einen Schopf auf dem Kopf oder eine Art Löwenmähne um den Hals, und andere tragen sogar Hosen (lange Haare, die den Bereich hinter den Läufen, unter dem Bauch und an der Rute säumen). Bei sehr langen Haaren an der Rute spricht man von einer Fahne, und die seidigen Haare an der Rückseite der Vorderläufe nennen sich auch Befederung.

Fühlt sich gut an!
Streicheleinheiten bekommen sie alle von uns – die Seidigen und die Rauhen, die Glatten und die Zotteligen. Bei der Pflege gibt es aber durchaus Unterschiede.

Glatthaar bzw. Stockhaar
Glatthaar bzw. Stockhaar Hunde mit diesem Fell müssen regelmäßig abgestorbenes Deckhaar und Unterwolle entfernt bekommen. Beide Schichten wechseln nämlich regelmäßig. Es wird mit einem Coat-King, Furminator, Bürste, Kamm und Gummistriegel durchgeführt. Dem Hund bringt die Pflege Erleichterung, das alte Fell juckt nicht in der Haut und neues Wachstum wird angeregt. Nicht zuletzt glänzt das Fell und fungiert Schmutz, Wasser und Sonnenstrahlen abweisend.

Rassebeispiele: Labrador, Boxer, Bloodhound, Beagle, Deutsch Kurzhaar, Dalmatiner, Dobermann, Mops, Rhodesian Ridgeback, Schweizer Sennen.

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Dobermann

Rauhaar bzw. Drahthaar
Bei diesem Felltyp sollte der Hund regelmäßig getrimmt werden. Trimmen bedeutet, dass das abgestorbene Oberhaar ausgezupft wird. Dies ist deshalb nötig, da das feste Deckhaar bei Erreichen einer bestimmten Länge abstirbt. Durch das Trimmen wird dem Wachstum des neuen Haares ein Impuls verliehen, die Farben des Fells und dessen Struktur bleiben kräftig erhalten und außerdem werden so Hautentzündungen vorgebeugt. Dieses Fell besteht aus 3 Schichten, dem so genannten Rolling Coat. Durch das Entfernen der oberen, abgestorbenen Deckschicht, wird eine zweite, lebendige Deckschicht freigelegt. Zusammen mit der Unterwollschicht ist der Hund u jeder Zeit gut geschützt.

Rassebeispiele: Terrier der Trimmklasse (Parson Russell, Norwich, Norkfolk, Border, Irish, Airdaile, Fox, Westhighland), Rauhaar-Dackel, Schnauzer und alle trimmbaren Mischlinge.

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Irish Terrier

Haarkleid ohne Unterwolle
Hunde ohne Unterwolle haben keinen Haarwechsel und werden deshalb geschnitten bzw. geschoren. Diese Rassen haaren nicht. Häufig ist das Fell sehr weich und fein, sodass es zu Verfilzungen neigt, welche möglichst früh beseitigt werden sollten und im besten Fall bei regelmäßiger Pflege erst gar nicht entstehen.

Rassebeispiele: Pudel, Bichon, Kerry Blue, Soft Coated Wheaten Terrier, Löwchen, Bedlington Terrier, Black Russian Terrier, alle Pudelmischlinge (Labradoodle, Doldendoodle, Maltipoo, Cockapoo etc.), wenn der Pudelanteil dominiert.

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Goldendoodle

Haarkleid mit Unterwolle
Langhaarige Hunde mit glänzender Deckschicht und Unterwolle sollten ebenfalls in regelmäßigen Abständen von abgestorbenem Deckhaar und Unterwolle und Verfilzungen/ Verwollungen befreit werden. Dies erfolgt wie auch beim Glatthaar mit einem Coat-King, Bürste, Kamm und Gummistriegel. Achtung: Der Furminator kappt langes Deckhaar, splisst es und verletzt somit die schützende, glänzende Deckschicht und ist deshalb nicht zu verwenden.

Rassebeispiele: Golden Retriever, Australian Shepherd, Border Collie, Collie, Berner Sennen, Schäferhund, Samojede, Setter, Spaniel, Münsterländer.

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Langhaar, teils lockig mit Unterwolle
Bei diesen Hunden wächst eine Unterwolle in fast der gesamten Länge bei, so dass man beide Schichten kaum differenzieren kann. Die Unterwolle wechselt jedoch unterjährig noch stärker als das Deckhaar. So lange noch abgestorbene Unterwolle in der Haut steckt und sich mit dem Deckhaar verwirrt, entstehen starke Verfilzungen. Dieses Haarkleid muss deshalb regelmäßig und intensiv mit Bürste, Spezialstriegeln, Rollkamm und Kamm gepflegt werden. Kürzungen sollten nur mit der Schere vorgenommen werden. Ein Abscheren führt zu noch stärkerer Verwollung und teilweise extremer Lockenbildung, die nicht mehr rückgängig zu machen ist.

Rassebeipiele: Bearded Collie, Briard, Tibetterrier.

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Bearded Colie

Langes Fell ohne Fellwechsel
Dieses Fell wächst in die Länge und fällt kaum aus. Das Haar muss bei Bedarf deshalb gekürzt werden. Da zum Haupthaar auch Nebenhaare in der gesamten Länge mitwachsen, empfiehlt sich insbesondere bei den welligen Felltypen wie Havaneser und Bologneser, das Fell nicht mit einer Maschine zu kürzen, da sich die Haarstruktur beim ersten Nachwuchs verändert – es wird lockig und stumpf. Professionell werden auch diese Rassen nur von Hand mit der Schere gekürzt und in Form gebracht. Das Fell muss zudem täglich intensiv gebürstet und gekämmt werden, um Verfilzungen vorzubeugen. Auch hier gibt es manchmal abgestorbenes, längeres Unterfell, das durch das Bürsten entfernt werden muss. Je nach individueller Fellbeschaffenheit können daher einige Rassen manchmal auch dem Langhaar mit Unterwolle zugeordnet werden.

Rassebeipiele: Havaneser, Bolognerser, Lhasa Apso, Shih Tzu, Malteser, Yorkshire Terrier, Coton de Tulear.

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Coton de Tulear

Der Fellwechsel

Haarige Angelegenheit
Hunde „haaren“ über das ganze Jahr hinweg. Ihr Fell wächst in Zyklen über sechs bis acht Wochen. Wenn ein Haar seine genetisch festgelegte Länge erreicht hat, stirbt es an der Wurzel ab und fällt aus. Bei manchen Rassen (sogenannte Trimm-Rassen wie z.B. Terrier oder Schnauzer) bleibt das Haar jedoch „stecken“ und muss regelmäßig entfernt werden, damit das neue Haar nachwachsen kann. Es gibt nur wenige Rassen, die keinen Haarwechsel haben, so zum Beispiel der Pudel oder der Bichon. Auch Mischlinge mit Pudeln (Labradoodle, Golden Doodle, Maltipoo, Cockapoo etc.) verlieren in der Regel kein Fell, wenn der Pudel-Anteil dominiert.

„Klamottenwechsel“
Wenn wir Menschen im Frühjahr oder Herbst die Garderobe in unseren Schränken umsortieren, passen auch unsere Vierbeiner ihr Fell an die neuen Temperaturen an.

Im Unterschied zum ganzjährigen Abhaaren, fallen bei diesem jahreszeitenbedingten Fellwechsel die abgestorbenen Deckhaare vermehrt und zusätzlich die Unterwolle aus.

Zweimal im Jahr wechselt der Hund so sein Fell. Von etwa März bis Mai bildet er sein Sommerfell und haart stark ab. Zwischen September und November folgt erneut eine Phase des Abhaarens, auf die dann das sogenannte Aufhaaren zum dickeren Winterfell folgt. Die Unterwolle wird dichter und bietet einen besseren Schutz gegen die Kälte. Natürlich fallen nicht sämtliche Haare des Hundes gleichzeitig aus. Der Fellwechsel beginnt hinten und setzt sich nach vorne fort. (Durch milde Winter und kühle Sommerzeiten verschieben sich die Fellwechsel oftmals. Und nicht selten sind diese Vorgänge unterjährig auch häufiger zu beobachten.)

Unterstützen Sie Ihren Hund verstärkt in diesen Phasen mit regelmäßigem Bürsten und Kämmen. Damit tun Sie nicht nur ihm einen großen Gefallen, sondern auch sich selbst. Zum einen verwirren sich die abgeworfene Haare nicht im Fell und führen dort zu lästigem Juckreiz auf der Hundehaut, zum anderen bleiben weniger Haare auf Sofa, Teppich oder Kleidung hängen. Hier gibt es Rat:

Richtig bürsten

Fleißarbeit mit Wohlfühlfaktor
Bürsten und Kämmen sind nicht nur zum Fellwechsel im Frühjahr und Herbst angesagt, sondern gehören zur Grundpflege eines jeden Hundes. Diese ist wichtig, um die Gesunderhaltung des Tieres zu gewährleisten, den natürlichen Fellwechsel zu unterstützen und lästige Verwollungen und Filz zu vermeiden.

Beim Bürsten und Kämmen wird altes Haar entfernt, das Fell aufgelockert und die Haut bekommt Luft. Das sichert eine gesunde Regulierung der Körpertemperatur. Zudem können bei der regelmäßigen Pflege Hautreizungen, Parasiten und Verletzungen rasch erkannt und im Zweifel einem Arzt vorgestellt werden.

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Lose Unterwolle eines Golden Retriever nach dem gründlichen Ausbürsten

Passend ausgerüstet
Häufig verschwinden Bürsten und Kämme nach ersten erfolglosen Versuchen dauerhaft in den Schränken. Das liegt mitunter an falschen Gerätschaften, die qualitativ unzureichend sind oder einfach nicht zum Felltyp des Vierbeiners passen.

Der Schlüssel zur erfolgreichen Fellpflege beginnt also beim richtigen Equipment. Qualitativ gute Bürsten, Kämme und Striegel ermöglichen eine angenehme, sorgfältige Fellpflege, ohne den Hund dabei zu verletzen.

Bei langhaarigen Hunden mit sehr wolligem Fell eignen sich am besten Kämme oder Bürsten mit langen und abgerundeten Zähnen. Kurze Zinken würden sich im Fell festsetzen, wodurch es unweigerlich zu Reißen und Ziepen an den Verfilzungen kommt. Die kurz gezahnten Bürsten und Kämme sind wiederum für rauhaarige Rassen ideal. Wenn das Tier eine dichte Unterwolle besitzt, sollten diese regelmäßig mit einer groben Hundebürste oder einem sogenannten Rollkamm behandelt werden. Kurzhaarige Hunde pflegt man mit Gummistriegeln und Furminator.

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Langes Fell bürstet man und kämmt erst anschließend

Von Anfang an richtig ran
Am besten gewöhnt man seinen Hund gleich als Welpe an die regelmäßige Fellpflege durch Bürsten und Kämmen. Neben den gesundheitlichen Aspekten trainiert das den Vierbeiner auch für anderweitige Behandlungen im Hundesalon oder beim Tierarzt. Außerdem tut der Körperkontakt gut und festigt die Beziehung zwischen dem Hund und seinem Besitzer.

Es empfiehlt sich, den Hund erhöht zu pflegen – auf einem stabilen Tisch oder zum Beispiel dem Wäschetrockner. Zum einen schont das den Rücken, zum anderen signalisiert es dem Vierbeiner den Unterschied zum „Spiel am Boden“ und trainiert ihn für Tierarzt und Hundesalon. Eine Gummimatte verhindert das Abrutschen des Tieres.

Je ernsthafter der Halter sein Vorhaben zeigt, desto mehr vermittelt er seinem Hund ein sicheres Gefühl. Etwaiges Spielen mit der Bürste oder Schnappen nach Equipment muss mit einem freundlichen aber klaren „Nein“ untersagt werden. Am besten beginnt man an den unempfindlichen Stellen. Ein Drehen oder Ausweichen sollte nicht zugelassen werden. Sonst gewinnt der Hund das Spiel und die Lust an der Fellpflege geht verloren. Das wäre traurig, weil es mit Liebe und Konsequenz ein schönes gemeinsames Ritual werden kann.

Filz, Verwollungen und verknotetes Fell müssen in kleinen Partien behandelt werden, ohne den Hund dabei zu ziepen. Idealerweise wird das Tier regelmäßig gebürstet, damit es zu ernsthaftem Filz gar nicht erst kommt.

Die goldenen Regel lautet: Bürsten vor Kämmen. Bei der Wahl der Gerätschaften wird man also während der Behandlung zunehmend feiner, sonst ist es für den Hund unangenehm und das Aus droht schon nach den ersten Versuchen.

Antistatische Sprays oder Kämmhilfen erleichtern das Bürsten und verhindern Haarbruch. Besondere Vorsicht ist rund um die Augen und an den empfindlichen Stellen der Sanitärbereiche sowie unter den Beinen gefragt. Aber: Auch diese Stellen müssen ganz besondere Aufmerksamkeit bekommen und gründlich gepflegt werden.

Ein häufiger Fehler besteht darin, dass alleine das Deckhaar gebürstet und dabei die Unterwollschicht nicht gründlich durchgearbeitet wird. Das verhindert man, indem das Fell immer wieder sektionsweise gescheitelt wird. Erst beim Erkennen der Haut ist sichergestellt, dass alle Schichten (bis zu 3 Schichten bei Trimmhunden) behandelt wurden.

Rassen mit zwei und drei Fellschichten werden immer in Richtung Haarwuchs behandelt. Bei einschichtigem Fell wie bei Pudeln, Bichon und Bedlington Terrier kann auch gegen den Strich gebürstet werden, um so optimal das Fell aufzulockern.

Zum Abschluss der Fellpflege gehört unbedingt eine schöne Belohnung!

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Eine Belohnung rundet die erfolgreiche Fellpflege ab

Wie oft ist genug?
Prinzipiell gilt: Lieber häufig wenige Minuten pflegen, statt dem Hund eine schmerzhafte, langwierige Prozedur zuzumuten.

Insbesondere während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst sollte der Vierbeiner täglich gebürstet werden. In der übrigen Zeit des Jahres richtet sich die Fellpflege nach der Art des Fells. Hunde mit gelocktem und nichthaarendem Fell sollten zwei- bis dreimal wöchentlich gebürstet werden. Seidiges Fell und solches, das stark zu Verfilzungen neigt, erfordert tägliche Pflege. Bei drahthaarigen Rassen, langhaarigen Rassen mit viel Unterwolle und bei Rassen mit glattem Fell genügt meist einmaliges Bürsten und Kämmen in der Woche.

Richtig waschen

Rat und Tipps für die gründliche Hundewäsche
Zur Gesunderhaltung des Hundes und für die Hygiene gehört eine sorgsame Fellpflege – und damit auch das Waschen. Um den Hund ohne Stress und trotzdem gründlich zu baden, helfen ein paar Vorbereitungen und Tipps von Fellprofis.

Gut vorbereitet
Für die Gesundheit des Hundes ist die Wahl des richtigen Shampoos bedeutend. Finger weg von Shampoos, Duschgels oder Seifen für Menschen – sie greifen die empfindliche Hundehaut an und zerstören ihre natürliche Schutzbarriere. Eine verantwortungsvolle Fellpflege basiert auf einem hundespezifischen Shampoo und einem pflegenden Conditioner, der den Schutzmantel der Haut regeneriert.

Vor dem Baden sollten Hunde mit längerem Fell noch einmal gut durchgebürstet werden, denn Knötchen und Verfilzungen des Hundehaars können sich durch Wasser zusätzlich verfestigen und sollten daher besser vorher entfernt werden.

Eine rutschfeste Gummimatte in der Bade- oder Duschwanne verhindert, dass der Hund ausrutscht und in Panik gerät oder sich womöglich verletzt.

Damit der Hund beim Baden keine Zugluft abbekommt, sollten alle Türen und Fenster geschlossen werden.

Das Shampoo lässt sich später einfacher verteilen und einmassieren, wenn man es zuvor in einem Messbecher oder einer Dosierflasche mit etwas Wasser verrührt.

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Waschutensilien

Richtig baden
Am komfortabelsten lässt sich insbesondere ein großer Hund zu zweit baden. Einer hält den Hund sanft fest, während sich der Zweite um die Pflege kümmert.

Bei der Wassertemperatur ist darauf zu achten, dass sie ungefähr Körpertemperatur hat – nicht zu kalt und keinesfalls zu heiß (ca. 35°C).

Das Fell muss vor dem Shampoonieren gründlich durchnässt sein. Das Wasser zunächst einmal laufen lassen und nicht sofort auf den Hund richten. Beim Abbrausen zunächst die Beine spülen und dann langsam und vorsichtig von hinten nach vorne arbeiten, damit kein Wasser in die Augen, Ohren oder Nase des Hundes gespült wird. Am besten die Ohren leicht nach unten drücken und bei der Augenpartie die Handflächen zum Schutz darüber halten.

Dann das zuvor verdünnte Shampoo (siehe Vorbereitungen) nach und nach auf alle Körperstellen geben und gründlich verteilen. Am wirkungsvollsten und einfachsten funktioniert das mit einem Duschschwamm. Dieser schäumt das Shampoo ordentlich auf, wodurch es sich einfach, sanft und wirkungsvoll zugleich einmassieren lässt. Beim Kopf darauf achten, dass kein Shampoo in die Augen, Ohren und Nase gerät. Aus hygienischen und gesundheitlichen Gründen sollte man mit dem Schwamm zunächst den Kopf reinigen, bevor man an die stärker verschmutzten Partien wie Pfoten oder Hinterteil geht.

Nun das Shampoo sehr gründlich aus dem Fell waschen. Dieses Mal den Hund von vorne nach hinten brausen, damit der Schaum vom Kopf weg gespült wird. (Bei stark verschmutztem Fell muss der Waschvorgang ggf. punktuell wiederholt werden – zum Beispiel bei hartnäckigen Flecken vom Wälzen oder stark verfetteten Langhaarohren. Hierzu Shampoo unverdünnt auf verschmutzte Partie auftragen, gründlich einmassieren und erneut ausspülen.)

Danach erfolgt die unabdingbare Pflege mittels der Anwendung eines regenerierenden Conditioners (erleichtert später auch das Bürsten und Kämmen). Diesen unverdünnt auftragen, verteilen und einmassieren. Nach kurzer Einwirkungszeit wird die Pflege ebenfalls gründlich aus dem Fell gespült.

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Das Wasser sollte niemals zu heiß sein um die Hundeaut nicht auszutrocknen

Sorgfältig trocknen
Zum Abtrocknen zuerst das Wasser mit der Hand aus dem Fell streichen. Anschließend den Hund vorsichtig mit einem Handtuch abtrocken – um Knotenbildung und neue Verfilzungen zu vermeiden am besten in Wuchsrichtung des Fells. Auch die Ohrmuscheln, Augen- und Schnauzpartie sollten gut getrocknet werden.

In den Sommermonaten kann das frottierte Fell des Vierbeiners auch mal im Garten in der Sonne fertig trocknen. Ansonsten sollte er mit einem Handtuch oder Bademantel an einem warmen Ort zur Ruhe kommen oder mit einem Haartrockner geföhnt werden, damit er sich nicht erkältet. Beim Föhnen ist auf hinreichend Abstand (ca. 30 bis 50 cm) zu achten, damit sich der Hund vor dem Luftzug nicht erschrickt und langhaariges Fell nicht verheddert. Den Föhn stets auf die niedrigste Temperaturstufe schalten, damit die Hundehaut nicht austrocknet.

Zunächst den kompletten Rücken und die Flanken trocknen, dann den Nacken, Pfoten und den Schwanz. Beim Kopf den Föhn schwächer stellen oder die Ohren mit den Händen verschließen, damit der heiße Luftstrom nicht den Hörkanal schädigen kann.

Viele Hunde fürchten sich vor dem lauten Geräusch. Dann das Gerät zwischendrin abschalten und langsam daran gewöhnen. Hier kann ein leichtes Handtuch hilfreich sein, dass um den Kopf und die Ohren geschlungen wird (nicht über die Augen!)

Das Baden soll im Hund möglichst positive Gefühle auslösen. In jedem Fall sollte man ihn während der gesamten Behandlung beruhigend ansprechen und ihn immer wieder liebevoll loben – und am Ende darf es gerne ein Leckerchen sein.

Vorurteile und Bedenken zum Waschen eines Hundes

Wieso muss man Hunde überhaupt waschen?

Vielfach herrscht der Glaube, dass Hundefell selbstreinigend sei und nur gewaschen werden muss, wenn es grob verschmutzt wurde oder unangenehm riecht. Von draußen bringen unsere Vierbeiner aber auch verborgene Belastungen wie Umweltschmutz, Pestizide, Parasiten und Bakterien mit. Das greift nicht nur die Gesundheit des Fells an, sondern verteilt sich auch in unserem persönlichen Lebensraum. Wer Mensch und Tier davor schützen möchte, ohne die Freiheiten seines Hundes einzuschränken, steht zwangsläufig vor der Notwendigkeit einer konstanten Fellreinigung.

Braucht ein Hund spezielles Hundeshampoo?

Viele möchten ihrem Vierbeiner Gutes tun und verwenden hochwertiges Menschen- oder mildes Babyshampoo. Das ist allerdings in Bezug auf Hundehaut ein fataler Trugschluss. Die Bedürfnisse der Hundehaut und des Haares unterscheiden sich erheblich von denen des Menschen. Sie haben keinen Säureschutzmantel, sondern verfügen über einen anderen pH-Wert, der zum basischen Bereich tendiert. Die Haut ist zudem wesentlich dünner und braucht ein Vielfaches an Pflege im Vergleich zu Menschenhaut.

Außerdem muss ein Shampoo bei Hunden wesentlich ergiebiger sein, um die hartnäckigen Verunreinigungen, Umweltschmutze und Bakterien gründlich aus dem Fell lösen zu können, die sich dort ansammeln. Aus diesem Grund ist ein hochwertiges Hundeshampoo wesentlich konzentrierter als das für Menschen.

Schadet Waschen dem Hund?

Ob Waschen dem Hund schadet, hängt davon ab, womit man ihn wäscht (siehe hierzu auch: „Braucht ein Hund spezielles Hundeshampoo?“). Unabdingbar ist nach jedem Waschen eine separate Rückfettung und Pflege, um den natürliche Schutzmantel der empfindlichen Hundehaut wieder herzustellen. Diese kann nicht wirksam in derselben Anwendung mit Entfettung und Reinigung passieren. Daher baut ein verantwortungsvolles Pflegekonzept stets auf Shampoo und einem Conditioner auf. In dieser Kombination ist Waschen nicht nur unbedenklich, sondern eine aktive Fürsorge für die Gesunderhaltung des Fells.

Wie wasche ich meinen Hund am besten?

Viele Hunde scheuen das Baden – und mit ihnen ihre Besitzer. Letztes überträgt sich als Unsicherheit auf den Hund. Wer von Beginn an ein sorgsames und konsequentes Waschritual etabliert, hat es leichter – und beide fühlen sich wohler in ihrer Hau

Beziehungspflege

Gepflegter Hund. Gepflegte Beziehung
Oft wird Bürsten und Baden von Hunden als lästige Aufgabe wahrgenommen, ähnlich wie Abwaschen oder Fensterputzen. Tatsächlich geht es bei der Fellpflege aber um so viel mehr, als dass der Hund anschließend nur hübsch aussieht und gesund bleibt.

Denn: Fellpflege ist Beziehungspflege. In der Natur säubern sich Tiere gegenseitig. Damit helfen sich die Artgenossen nicht nur bei der Reinigung schwer zugänglichen Körperstellen, sondern halten damit ihre Sozialstruktur aufrecht und bekunden ihre Sympathie zueinander.

Statt Fellpflege also ausschließlich als lästige Pflicht zu empfinden, können wir auch das kommunikatives Miteinander daran verstehen und diese Chance nutzen, die Bindung zu unserem vierbeinigen Freund zu stärken.

Umgekehrt ist für eine stressfreie Fellpflege absolutes Vertrauen des Hundes in seinen Menschen eine wichtige Voraussetzung. Wenn der Hund sich also beharrlich wehrt, sollte man das durchaus als Zeichen aufnehmen, dass mit der Rangordnung, dem eigenen Verhalten oder mit der Erziehung des Hundes etwas nicht richtig läuft.

Am besten beginnt man bereits im Welpenalter mit dieser bewussten Fell- und Beziehungspflege. Der Hund lernt dabei, ruhig zu halten und sich an allen Körperstellen anfassen zu lassen. So kann er Stück für Stück Vertrauen gewinnen und akzeptiert auch weniger angenehme Kontakte, wenn zum Beispiel die Augen oder Zehenzwischenräume gereinigt werden müssen.

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Eine gute Beziehung lässt Körpernähe zum Hund zu

Fell-Check

Der regelmäßige Blick in den Spiegel der Gesundheit
Krankheiten gehen oft mit Symptomen der Haut oder des Fells einher. Je schneller sie erkannt werden, desto besser kann geholfen werden. Deswegen sollte Hundehalter bei ihren Vierbeinern regelmäßig und sorgfältig den ganzen Körper untersuchen, um Veränderungen an Haut und Fell frühestmöglich zu bemerken. Bei einigen ist eine solche Kontrolle besonders wichtig, so zum Beispiel bei Hunden, die

  • sehr langes oder dichtes Fell haben (verdeckt eventuell Verletzungen)
  • zu verfilzendem Fell tendieren (führt oft zu Hautentzündungen)
  • zu Allergien neigen (juckende, schuppende oder gerötete Haut)
  • oft im Wald unterwegs sind (erhöhtes Risiko für Verletzungen oder Zecken)

Ernstliche Sorgfalt als spielerisches Ritual
Damit der Fell-Check möglichst ohne Stress verläuft, sollten Hunde bereits als Welpe lernen, sich überall anfassen und auch auf den Rücken wenden zu lassen. Es ist hilfreich, den Check stets nach einem festgelegten Ritual und in möglichst ruhiger Umgebung durchzuführen. Die Prozedur sollte für unseren Hund wie eine entspannende Massage sein. Ein guter Zeitpunkt ist beispielsweise nach einem langen Spaziergang, bei dem sich der Vierbeiner austoben konnte.

Der Körper des Hundes wird systematisch kontrolliert. Erst begutachtet man das Fell und streicht dann gegen die Wuchsrichtung, um die darunterliegende Haut sehen zu können. Zur Untersuchung von Brust und Bauch kann man den Hund sanft auf den Rücken drehen.

Der Check sollte folgende Körperstellen umfassen:

  • Kopf, vor allem auch Kinn, Ohrmuschel und hinter den Ohren
  • Hals und Rückenpartie
  • Körperseiten und Flanken
  • Hinterteil mit Schwanzwurzel und Rute
  • Unterseite mit Brust, Bauch und Achselhöhlen
  • Beine und Pfoten, auch zwischen den Zehen

Wird man fündig, können manche Behandlungen direkt und selbst durchgeführt werden: Zeckenentfernung, Desinfektion und Versorgung von kleinen, oberflächlichen Wunden oder das sanfte Entfernen von verfilztem Fell. Hautreaktionen, die nicht eindeutig zuzuordnen sind, sollten einem Tierarzt gezeigt werden.

Und zum Schluss die Belohnung nicht vergessen! Nach dem langen Stillhalten freut sich der Hund besonders über ein ausgelassenes Spiel oder ein kleines „Leckerchen“.

Fellprobleme

Glanzlose Zeiten und wunde Punkte
Die Ursachen für Fellprobleme sind vielfältig. Im ungünstigsten Fall steckt hinter der plötzlichen Fellveränderung eine Krankheit des Hundes. Auch eine fehlerhafte Ernährung kann das Fell stumpf, glanzlos und brüchig werden lassen. Fell leidet aber auch unter Witterung, Schmutz, Schadstoffen aus der Umwelt – oder schlicht Ungepflegtheit.

Eine Hundehaut, die bedeckt ist von alten Hautschuppen, überschüssigem Talg und abgestorbenen Haaren, die noch lose in der Wurzel sitzen, bildet einen hervorragenden Nährboden für Parasiten und Bakterien. Sie kann ihre natürliche Austausch- und Barrierefunktion nicht mehr wahrnehmen und wird anfällig für Reizungen und Infektionen.

Und nicht nur wir bekommen am eigenen Körper zu spüren, dass die Umwelt belastet ist und umgekehrt uns belastet. Auch die Zahl der allergischen Hunde wird immer größer. Oft äußert sich diese wie eine Schuppenflechte bei Menschen. Viele weiße Schuppen fallen teils in Platten aus dem Fell. Das Tier leidet unter Juckreiz, nagt und kratzt sich oder schiebt sich über den Teppich. Bitte suchen Sie bei einer Hautveränderung einen Tierdermatologen zur Beratung unnd möglicher Behandlung auf.

Fellpflegeprodukte bei Gordon

Natürliche Schönheit und gesunde Fellpflege steht bei Gordon an erster Stelle. Daher benutzen und verkaufen wir artgerechte Fellpflegeprodukte, welche auf die besonderen Bedürfnisse des Hundefells abgestimmt sind und für eine Rückfettung der empfindlichen Hundehaut sorgen.

Abhängig von Fell- und Hautbeschaffenheit Ihres Hundes wählen wir die für ihn optimalen Pflegeprodukte aus.

Sie erhalten bei uns eine erlesene Auswahl an Fellpflegeprodukten: - Fellpflegesets mit Shampoo und Conidtioner - Kämmhilfen und Entfilzungssprays - Fellpflegeöl für Glanz und Geschmeidigkeit - Anti-Odor-Produkte - Ohren- und Augenreinigungslotion - Saugstarke Schmutzfangtücher - Profi-Bürsten, -Striegel und -Kämme - Bernsteinketten zur natürlichen Vorbeugung gegen Zecken und Flöhe - Von Tierheilpraktikern entwickelte natürliche Lotionen gegen Parasiten.

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Verschiedene Kämme und Striegel für das Hundefell